Neugierige Objekte
Die Ausstellung „Neugierige Objekte“ bezieht sich auf die Wunderkammer, die im 16. Jahrhundert mit der Idee der Renaissance aufkam: Wunderkammern waren Privatsammlungen, die außergewöhnliche natürliche oder vom Menschen geschaffene Objekte zusammenbrachten, um das Wissen über die Dinge zu klassifizieren. Im technologischen Zwielicht unserer Zeit, in dem sich sowohl immaterielles Wissen als auch materielle Dinge exponentiell vermehren, wächst auch unser Bedürfnis, zu verstehen, Bedeutungen zu ergründen und neugierig zu sein. Die drei miteinander verbundenen Ausstellungen „Gedankenobjekte“, „Erinnerungsobjekte“ und „Objekte der Begierde“, die im Laufe des Jahres im Goethe-Institut ausgerichtet werden, laden Künstler dazu ein, ihrer zeitgenössischen Neugierde Ausdruck zu verschaffen.
Erinnerungsobjekte
Eda Soylu 17. September 2020 – 8. Januar 2021 Eda Soylus Werkreihe, die in verschiedenen Kontexten und Zeiten ausgestellt wurde, verdichten sich zu der Ausstellung Erinnerungsobjekte. Sie wendet sich an unser kollektives Gedächtnis mit einem neuen Narrativ. Das kollektive Gedächtnis ist selektiv, es besteht sowohl aus Vergessen als auch aus Erinnern. Wer erzählt die Geschichten, die unser Gedächtnis prägen? Woran wird erinnert, und was wird vergessen? Um sowohl ihre eigenen Sorgen und Ängste zu überwunden als auch die ihrer Generation, schafft Soylu ein subtiles Spiel zwischen Vergessen und Erinnern. Spuren von Gewalt werden umgewandelt in farbenfrohe, weiche, makellose Gegenstände; Soylu erschafft Objekte der Neugierde, um Lebensenergie zu reproduzieren.